So gelingt der Start in die Badesaison

Der Winter hinterlässt meist seine Spuren im und am Teich. Laub, Äste, abgestorbene Pflanzenteile und manchmal auch erfrorene Tiere sind häufig in der Anlage zu finden. Nun, im Frühjahr, gilt es, all das aus Schwimmteich oder Naturpool herauszuholen, um das Badegwässer fit für die kommende Saison zu machen.

Vorarbeiten oder eher gröbere mechanische Arbeiten

Eine der wichtigsten Vorarbeiten ist daher das Absaugen des Sediments und das so genannte Verwerfen des „Tiefenwassers“. Zuerst sollte das auf den Grund gesunkene Gemenge aus Schlamm, Laub und sonstigen Pflanzenresten entfernt werden. Dies bewerkstelligen Sie am besten mit einem leistungsfähigen Teichschlammsauger. Nutzen Sie zu dieser Frühjahrsreinigung keine Siebe oder Filter um das Wasser zurück in den Teich zu führen, denn es enthält zu viele Nährstoffe. Nehmen Sie dieses nährstoffreiche aber ansonsten unbedenkliche Wasser besser, um gleichzeitig Ihre Rabatten oder den Rasen zu düngen. Die dort lebenden Pflanzen werden es Ihnen danken.

Verfügt Ihre Anlage zudem über einen ausgelagerten Bodenfilter zur Aufbereitung des Wassers, wie es etwa bei Naturpools üblich ist, so sollte auch hier das nährstoffhaltige Wasser aus dem Bodenfilter komplett abgesaugt werden, bevor der Wasserkreislauf nach der Winterpause wieder in den Betrieb genommen wird. Dazu eigenen sich die Revisionsschächte besonders gut.

Trockengelegte Regenerationszone erleichtert Pflanzenschnitt

Durch das Absaugen der Sedimente vom Bodengrund kann es jedoch passieren, dass der Teichwasserspiegel um circa 30 bis 40 Zentimeter abgesenkt wurde. Das hat den Vorteil, dass dadurch die Regenerationszonen der Sumpfbeetpflanzen am Rand der Anlage oder im ausgelagerten Aufbereitungsbereich trockengelegt sind und das Betreten und Pflegen dieser Zonen deutlich einfacher ist. Abgestorbene Pflanzenreste können nun besser entfernt werden, auch der Rückschnitt der Röhrichtpflanzen ist einfacher, wenn keine hüfthohen Gummistiefel zur Pflege benötigt werden.

Oft liegt im Teich und zwischen den Teichpflanzen Laub aus dem letzten Herbst und Winter, das unbedingt zu entfernen ist. Das Laub lässt sich manuell oder mechanisch mit Harke und Rechen entfernen. Dabei besteht jedoch unter Umständen die Gefahr, Pflanzen oder gar die Abdichtung zu beschädigen.

Moderne Laubbläser stellen hier eine den Bestand schonende Alternative dar. Mit leistungsstarken Laubbläsern können Sie das Laub aus der Anlage entfernen, ohne Röhricht oder andere Flachwasserpflanzen zu beschädigen. Wie gut also, dass Sie zuvor das Tiefenwasser abgesaugt hatten… Je früher sie diese Zone pflegen, desto weniger greifen sie in das Pflanzenwachstum ein. Denn wenn die Tage länger und wärmer werden, bilden sich die ersten neuen und zarten Triebe der Wasser- und Uferpflanzen, und diese sollten nicht unnötigerweise beschädigt werden.

Prüfen Sie die Wasserqualität!

Mit dem Verwerfen des Tiefenwassers, dem Absaugen des Sedimentes und dem Entfernen von Pflanzenresten und Laub ist die Nährstoffbelastung schon spürbar gesenkt worden. Jetzt ist darauf zu achten, dass mit dem Füllwasser nicht wieder unnötige Nährstoffe zugeführt werden. Insbesondere Phosphor, beziehungsweise Phosphate müssen aus dem Teich oder Pool herausgehalten werden. Phosphate werden auch teilweise bewusst von den Wasserversorgern dem Trinkwasser beigemischt, um die Leitungen vor Korrosion zu schützen. Der für Trinkwasser zulässige Phosphatwert ist häufig viel zu hoch für Schwimmteichanlagen.

Vor dem Nachfüllen des Pools oder des Schwimmteiches ist daher eine qualifizierte Wasseranalyse dringend zu empfehlen. Hierbei ist unbedingt der Gesamt-P-Gehalt zu untersuchen. Diese regelmäßigen Wasseranalysen sind unerlässlich, denn die Trinkwasserversorger ändern manchmal die Herkunft ihrer Brunnen.

Ist die Anlage später in Betrieb genommen, empfiehlt sich auch die Untersuchung des Reinwassers. Das ist jenes Wasser, das die anlageninterne Wasseraufbereitung durchströmt hat, also das gefilterte oder gereinigte Wasser. Achtung: Der Gesamt-P-Gehalt muss unter 0,01 Milligramm pro Liter (mg/l) liegen. Denn Phosphat ist der Nährstoff, der die Algen zum Blühen und den Naturpool-Schwimmer zum Verzweifeln bringen kann.

Putzen und putzen lassen

Auch im Herbst und Winter wächst der Biofilm an den Wänden und am Boden fleißig weiter, an ihm entwickeln sich oft kleine Fadenalgen. Wird es nun wärmer und die Sonnenscheindauer steigt, kann es zu einer explosionsartigen Vermehrung dieser Algen kommen. Bei frühzeitiger mechanischer Reinigung der Wände kann das Algenwachstum deutlich spürbar reduziert werden.

Sie können nun ganz konservativ manuell arbeiten, zum Beispiel mit speziellen Spoilerbürsten. Mittels einer besonders geformten Kunststoffklappe wird die Spoilerbürste beim Auf- und Abziehen an die Beckenwand gedrückt. Der Wasserwiderstand wird dabei ausgenutzt und führt dazu, dass die Bürste mit einem stärkeren Druck die Wand entlang gleitet. Durch das besondere Gelenk kann die Kunststoffklappe frei schwingen und stellt sich automatisch auf die Auf- und Abwärtsbewegungen ein.

Der nächste Schritt wäre die Reinigung mit dem motorisierten Motorschrubber. Der Motorschrubber hat einen selbst drehenden Bürstenkopf an einer Teleskop-Haltestange. Für Motorschrubber gibt es mittlerweile reichhaltiges Zubehör mit verschiedenen Aufsatzbürsten und Pads, mit denen auch Feldsteine, Antirutschfolien und Granitstufen gereinigt werden können. Auch die so genannten „Fettrandkanten“ in Höhe des Wasserspiegels lassen sich mit dem Motorschrubber besonders gut beseitigen.

Bei hartnäckigen Algenbelägen auf dem Beckenboden hilft Ihnen eine Unterwasserschmutzfräse weiter. Sie sind massiv gebaut und beschwert und werden an einen leistungsstarken Hochdruckreiniger angeschlossen. Mit den speziellen Düsen können Schmutz von Folien, Fliesen und Natursteinflächen gelöst werden. Hierbei werden die Verunreinigungen durch einen Schwimmsaugschlauch über einen Schlammsauger abgesaugt, ohne dabei das Teichwasser einzutrüben.

Wiederholungen oder der Kreislauf des Pflegens

All diese Maßnahmen führen wiederholt dazu, dass Wasser aufgewirbelt wird und die gelösten Schmutzteile zum Teichboden niedersinken. Wiederholen Sie dann das Absaugen der Sedimente! Lassen Sie den Schwimmteich zunächst jedoch ruhen, bis sich die gelösten Schmutzteilchen am Teichgrund nieder gelassen haben und saugen Sie dieses frische Sediment mit einem Schlammsauger ab. Durch einen speziellen Roboter kann der Naturpool auch automatisch gereinigt werden.

Selbstverständlich ist auch die Anlagen- und Steuertechnik der Wasseraufbereitung zu prüfen. Arbeiten die Pumpen und sind alle Siebe und Filter gereinigt oder ersetzt? Nehmen Sie die Technik zuerst in Augenschein und veranlassen später bei laufendem Betrieb der Anlage eine Wasseranalyse – und zwar so, wie anfangs beschrieben. Die Untersuchung des Reinwassers ist jedoch erst dann sinnvoll, wenn Pflanzen und Mikroorganismen ausreichende Temperaturen zur Verfügung haben, um sich kontinuierlich entwickeln zu können.

Reinigen um den Schwimmteich herum

Allerdings sollte man hin und wieder auch über den Teichrand hinausschauen. Wie sieht die Umgebung aus? Hat sich etwa herausgestellt, dass auch Oberflächenwasser in den Teich fließen kann, zum Beispiel nach einem Starkregen oder der Schneeschmelze? Dann ist unbedingt eine leichte Geländemodellierung zu empfehlen und/oder der Einbau von umlaufenden, flach liegenden Dränageleitungen, die das Oberflächenwasser aufnehmen, bevor es in den Teich gelangt.

Wie sieht die Terrassenanlage aus? Müssen die Bohlen mit dem Hochdruckreiniger oder der Bürste gereinigt werden? Hierbei sollte möglichst wenig Schmutz und Wasser in die Anlage gelangen.

Auch Kapillarsperren müssen gepflegt werden

Der Rand einer fachgerecht gebauten Teichanlage besteht aus einer so genannten Kapillarsperre. Diese ist meistens an einem Kies- oder Steinstreifen zu erkennen, der außerhalb des Randes einmal komplett um die Schwimmteichanlage läuft. Die Kapillarsperre soll verhindern, dass sich Pflanzen aus dem Garten über den Teichrand hinausentwickeln, also mit ihren Wurzeln bis in den Teich wachsen und so zu einem erhöhten Wasserverlust sorgen. Man spricht in solchen Fällen auch von einer so genannten Docht- oder Sogwirkung. In den Teich hineingewachsene Vegetation kann zu einem erheblichen Wasserverlust führen, denn sie holt sich ihr Wasser und die Nährstoffe somit aus dem Schwimmteich.

Säubern Sie deshalb die Kapillarsperre gründlich von „ausufernden“ Pflanzen, entfernen Sie insbesondere Wurzelausläufer gründlich. Vermeiden Sie jedoch den Einsatz von Herbiziden zum Schutze der Wasser- und Uferpflanzen!

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