Pflegetipps: Das Gartenjahr hat 12 Monate

Der Herbst verändert den Garten jeden Tag ein wenig mehr und mancher Gartenbesitzer wähnt sein grünes Reich bis zum nächsten Frühjahr im Schlaf- oder Dämmerzustand. Klar, im Spätherbst und Winter verbringen die meisten bald weit weniger Zeit draußen als im Frühjahr und im Sommer. Aber es ist auch dann einiges zu tun, was dem Garten und auch seinen Nutzern gut tut. In den kommenden Monaten werden die Weichen für das nächste Jahr gestellt! Abgesehen davon ist es vor allem eine Frage der Gartengestaltung und der Pflanzenauswahl, ob man auch im Winter seinen Garten genießen kann.

Solange der Boden noch nicht gefroren ist, geht unter der Bodenoberfläche das Wachstum weiter. Deshalb ist der Herbst die beste Pflanzzeit! Die Pflanzen bilden bis weit in den Winter hinein noch Wurzeln, vor allem die für die Versorgung wichtigen Feinwurzeln, so dass sie im Frühjahr einen Entwicklungsvorsprung haben. Besonders wurzelnackte Pflanzen, so werden zum Beispiel viele Heckenpflanzen angeboten, sollten jetzt im Spätherbst gepflanzt werden. Wer sich also vielleicht schon länger mit dem Gedanken trägt, statt des Bretterzauns endlich eine Hecke zu pflanzen, sollte jetzt Kontakt mit einem Fachbetrieb für Garten und Landschaft aufnehmen. Landschaftsgärtner kennen sich aber nicht nur mit der Gartengestaltung, sondern auch mit der Gartenpflege aus und wissen, welche Arbeiten jetzt anstehen.

Jetzt schneiden!

Wenn die Gehölze das Laub abgeworfen haben, kommt ihre eigentliche Struktur zum Vorschein und man sieht ihre Verzweigung. Manche Gehölze haben eine besonders gefärbte oder strukturierte Rinde, andere haben einen außergewöhnlichen oder gar skurrillen Wuchs – Aspekte, die man im Sommer unter dem dichten Blätterkleid gar nicht sieht. Profis erkennen aber in der laublosen Zeit auch schwache, kranke, unnatürliche oder zu dicht gewachsene Triebe. Die sollten jetzt entfernt werden. Bei Solitärsträuchern kann es geboten sein, durch gründlichen Schnitt den erwünschten Habitus der Pflanze wieder herzustellen oder zu erhalten, ebenso oft erreicht man durch starkes Auslichten eine Verjüngung der Pflanze. Eine solche Pflegemaßnahme sorgt dafür, dass es im Folgejahr wieder guten Blütenbesatz und starkes Wachstum gibt. Noch ein Vorteil für Gartenbesitzer: der Landschaftsgärtner nimmt das Schnittgut gleich mit und hinterlässt kein Entsorgungsproblem.

Den Garten auf das Frühjahr vorbereiten

Jetzt im Herbst gilt es auch, außenliegende Wasserleitungen zu leeren, die Filter und Pumpen am Gartenteich zu reinigen und einzuwintern sowie empfindliche Pflanzen zu schützen. Falllaub sollte aus dem Wasser des Teichs gefischt werden, damit es im Winter nicht die Wasserqualität verschlechtert. Erfahrene Gartenbesitzer nutzen oft Netze, die in der Zeit des Laubfalls auf der Wasseroberfläche liegen, um zu verhindern, dass das Laub auf den Grund sinkt. Manche Gartenpflanzen sind nicht winterhart, empfindliche Gräser und auch einige Gehölze und Stauden sollten mit geeignetem Frostschutz versehen sein, bevor ein plötzlicher Wintereinbruch Schaden anrichten kann.

Die meisten Kübelpflanzen, wie sie oft auf der Terrasse oder auf Dachgärten und größeren Balkonen stehen, brauchen einen frostfreien Winterstandort. Ein Wintergarten ist ideal dafür, ansonsten eignen sich auch helle, unbeheizte Kellerräume, die Garage und zur Not auch das Treppenhaus. Viele Landschaftsgärtner bieten aber auch einen Überwinterungsservice an. Dabei werden die Kübelpflanzen nicht nur sicher durch den Winter begleitet, sondern auch auf eventuelle Krankheiten und Schädlinge untersucht und falls nötig, umgetopft und gedüngt.

Moos entfernen

Moose sind höchst bemerkenswerte Lebewesen. Sie sind übrigens botanisch als „Sporenpflanzen“ eine eigene Gruppe in der Pflanzenwelt. Die meisten wachsen besonders gut, wo es feucht und eher dunkel ist. Die wenigsten Gartenbesitzer werden allerdings begeistert sein, wenn sie sich jetzt im Herbst auf dem Gartenweg, der Terrasse oder auf dem Glasdach über der Haustür besonders prächtig entwickeln. Schließlich ist die sichere Begehbarkeit von Wegen und Terrassenflächen eine der ersten Voraussetzungen, um den Garten im Spätherbst und Winter zu nutzen. Rutschige Böden sind eine Gefahrenquelle und sie sind auch nicht besonders schön.

Die Profis haben das notwendige Werkzeug, um die Wege und Terrassen ohne Chemie von Moosen und Unkräutern zu befreien. Wichtig ist auch, dass nach einer solchen Bodenbehandlung die Fugen wieder mit feinem Sand aufgefüllt werden. Dann macht es selbst im tiefsten Winter Freude, trockenen Fußes durch den Garten zu schlendern, den Rauhreif auf den Gräsern zu bewundern und sich an winterblühenden oder immergrünen Pflanzen zu erfreuen.

Selbermachen oder professionelle Unterstütztung holen?

Viele Gartenbesitzer haben besondere Freude daran, in ihrem grünen Reich selbst aktiv zu sein und kreative Ideen auszuprobieren. Bei schwierigen oder aufwändigen Maßnahmen jedoch nehmen viele gerne professionelle Hilfe in Anspruch. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ein Gartenweg mit dem Wissen und den technischen Möglichkeiten eines Normalbürgers oder eben mit dem Know-How und der Maschinenausstattung eines Fachbetriebes gebaut wird. Die Profis sorgen für einen soliden Unterbau, der frostfest ist, verlegen auf Wunsch auch Wasser- und Stromleitungen, sie setzen Kantsteine zum Beet oder Rasen, so dass das Pflaster auch nach vielen Jahren nicht aus der Form gerät.

Spätherbst und Winter bieten gute Möglichkeiten, sich mit dem Garten noch einmal sehr grundsätzlich zu befassen: Zu empfehlen ist, die jetzt anstehenden Pflegearbeiten für einen Rundgang mit dem Landschaftsgärtner zu nutzen. Vielleicht lässt sich im Winterhalbjahr – wenn das Wetter es zulässt – eine immer wieder aufgeschobene Veränderung mit professioneller Hilfe soweit vorbereiten, dass das nächste Gartenjahr gleich von Anfang an zum Vergnügen wird. Übrigens: Wer ab März Krokus, Narzissen, Tulpen und Co. in seinen Beeten sehen will, sollte jetzt Blumenzwiebeln pflanzen.

Nach oben scrollen