Über die Beheizung von Schwimmteichen

Baden in angenehm temperiertem Wasser und das bis in den Herbst hinein – in unseren Breitengraden muss man da schon etwas nachhelfen. Mit einer effizienten Wassererwärmung lässt sich das Badevergnügen auch in Schwimmteichen verlängern.

Wasser ist seit Jahrtausenden ein wichtiges Element für uns Menschen. In erster Linie natürlich als Trinkwasser, um zu überleben. Aber seit der Antike wird es auch zum Baden genutzt. Während sich die einen mit den natürlichen Temperaturen der Teiche, Seen und Flüsse zufrieden gaben, frönten andere dem Badevergnügen in künstlich erwärmtem Wasser.

Beheizung mit dem Solarabsorber

So ist es in unserer modernen Welt selbstverständlich, dass zur Ausstattung eines Schwimmbades auch eine Wassererwärmung gehört. Durch sogenannte Solarabsorber – schwarze Schläuche, die idealerweise auf ein Dach gelegt werden – fließt das zu erwärmende Wasser, das sich durch die Sonneneinstrahlung schnell aufheizt.

Doch was bei konventionellen Schwimmbädern schon lange zum Standard gehörte, war bei Schwimmteichbesitzern noch nicht nachgefragt. Das mag vor allem daran gelegen haben, dass zu Beginn die Schwimmteiche sehr naturnah gestaltet waren und es daher selbstverständlich war, dass auch etwas kälteres Wasser geduldet wurde.

Baden im Herbst bei angenehmen Temperaturen

Mit der Zeit wurden die Anlagen immer pool-ähnlicher, wodurch sich auch das Kundenspektrum veränderte. Nicht mehr nur die Anhänger unberührter Natur waren überzeugt vom Baden in biologisch aufbereitetem Wasser, auch für die Liebhaber puritischer Gestaltung gab es mit der Entwicklung der Naturpools eine Möglichkeit naturnahes Baden mit moderner Optik zu kombinieren. Vor allem diese neue Klientel stellt in Bezug auf die Wassertemperatur besondere Anforderungen an den Natur-Pool.

Doch wer sein Badevergnügen im Schwimmteich bis in den späten Herbst bei angenehmen Temperaturen genießen möchte, muss in unseren Breitengraden eine Wassererwärmung in Betracht ziehen. Hotels, Campingplätze oder Gemeinden rüsten mit Blick auf anspruchsvolle Badegäste eine Beheizung der Schwimmteiche nach.

Badesaison von April bis November

So gibt es zur Zeit neben vielen privaten Schwimmteich-Anlagen, die erwärmt werden. Auch mehrere Gemeindebäder, die eine Zusatzheizung erhalten haben. Spitzenreiter ist eine Wellness-Anlage, bei der das Wasser bis auf 30 Grad Celsius erwärmt wird – hier reicht die Saison von Anfang April bis Ende November.

Die neuesten Technologien und Entwicklungen in den Aufbereitungsverfahren haben nun einen Stand der Technik erreicht. Dabei kann auch gefahrlos biologisch gereinigtes Badewasser erwärmt werden, wenn gewisse Grundregeln beachtet werden. Dabei kann das Badewasser auf unterschiedliche Weise auf Wohlfühltemperatur gebracht werden.

Wassererwärmung mittels Wärmetauscher

Sinnvoll und dem Stand der Technik entsprechend, sollte zwischen zu erwärmendem Wasser und Heizung ein Wärmetauscher eingebaut werden. So kann das Badewasser kontrolliert erwärmt werden.

Mittels einer Pumpe wird ein Teilstrom des zu reinigenden Wassers aus dem Kreislauf entnommen und dem Wärmetauscher zugeführt. Mit einer einfachen Schwimmbadsteuerung kann die maximale Temperatur geregelt werden. Unserer Meinung nach sollte die Beheizung des Schwimmteichs lediglich in kleinen Schritten bis zu zwei Grad Celsius pro Tag erfolgen.

Abhängig vom Wasservolumen des Schwimmteichs

Wirtschaftlich und sinnvoll ist in den meisten Fällen eine Erwärmung bis zu 25 Grad Celsius. Den Rest macht die Sonne. Höhere Zuheizung ist nur bei Wellness-Anlagen sinnvoll, wobei derzeit ein Limit von 30 Grad Celsius realistisch sein dürfte. Die Größe des Wärmetauschers ist dabei abhängig vom Wasservolumen des Schwimmteichs.

Die Rückführung des erwärmten Wassers erfolgt idealerweise in den oberen Schichten, damit der obere Wasserkörper, in dem sich der Schwimmer normalerweise aufhält, schneller erwärmt wird. Dies kann durch speziell für diesen Kreislauf eingebaute Einströmdüsen erfolgen.

Als Wärmelieferant können unterschiedliche Heizquellen dienen: Zum Beispiel die Heizanlage des Wohnhauses. Beim Neubau des Eigenheimes kann die Heizung etwas größer dimensioniert werden, damit der geplante Schwimmteich zusätzlich geheizt werden kann. Besteht die Heizungsanlage bereits, muss durch den Fachmann geprüft werden, ob Kapazitäten zur Beheizung freigegeben werden können. Dies ist meist der Fall, da im Frühjahr, Sommer und Herbst keine Beheizung des Hauses notwendig ist.

Solarpaneele auf dem Dach des Hauses

Eine weitere Wärmequelle stellen Solarpaneele dar. Sie werden idealerweise auf dem Dach des Hauses platziert und liefern besonders im Winter und Hochsommer oft mehr Energie, als für die Beheizung des Schwimmteiches nötig wäre. Deshalb ist eine Anbindung dieser Anlage an die Brauchwassererwärmung empfehlenswert.

Um auch am frühen Morgen angenehme Temperaturen zu erhalten, ist es sinnvoll, als Wärmespeicher einen Boiler zu installieren. Mit diesem Wärmepuffer kann dann jederzeit eine angenehme Wassertemperatur erreicht werden.

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