Frühjahrsputz im Schwimmteich

Ein Schwimmteich will gepflegt sein – abhängig von der Jahreszeit, der Bauweise und den individuellen Ansprüchen an die Wasserqualität sollten bestimmte Reinigungsmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden.

Die Spannweite des Reinigungsaufwandes ist groß. Da gibt es die Liebhaber des natürlichen Badevergnügens, die sich nicht am Schlamm stören, der sich nach einiger Zeit in geringen Mengen am Boden absetzt und auch die sich ausbreitenden Unterwasserpflanzen als schön empfinden. Andererseits gibt es die Anhänger des Badeteiches in Pooloptik, die sich oft  mit großem Enthusiasmus und Zeiteinsatz der Teichreinigung widmen. Allgemein kann man sagen, dass der Reinigungsaufwand in dem Maße zunimmt, wie die Technik im Badeteich die Natur ablöst. Einfache Schwimmteiche ohne Technik erfordern wenig Pflegeaufwand, Schwimmteiche mit viel unterstützender Technik einen höheren. In der Praxis bedeutet dies: Wer eher einen naturnahen Badeteich möchte, der stört sich nicht an wuchernden Pflanzen und Schlammablagerungen am Boden. Wer sich aber vom Badeteich einen Swimmingpool erwartet, muss auch erhöhten Pflegeaufwand in Kauf nehmen.

Der Badeteich als lebender Organismus
Ein Badeteich ist ein lebender Organismus, dessen Parameter so eingestellt werden müssen, dass sich ein natürliches Gleichgewicht einstellt. Dieses verhindert, dass es zu übermässiger Algen- und Planktonbildung oder andererseits zu schwachem Pflanzenwachstum kommt. Bis der Badeteich sein Gleichgewicht erreicht hat, dauert es zwei bis drei Jahre. Dann ist das Wasser gegen saisonale und klimatische Schwankungen resistent. Pflege braucht ein Schwimmteich dennoch. Im Wasser entsteht immer pflanzliches und tierisches Plankton, das abstirbt und Schlamm bildet, zudem wird über die Luft Material eingetragen. Bei poolartigen Schwimmteichen (Naturpools), die häufig über eine komplett ausgelagerte Regenerationszone verfügen, stellt man in der Regel höhere Reinigungsansprüche.

Alle 3 bis 4 Wochen schrubben
Der Schwimmbereich dieser Anlagen ist häufig wie bei einem herkömmlichen Swimmingpool mit Folie verkleidet. Hier können sich Algen und Flecken entwickeln. Diese stammen aus mineralischen Ausfällungen, die sich mit den organischen Bestandteilen der Folie verbinden.Weniger empfindlich reagieren harte und feine Gesteinsoberflächen wie Granite oder marmorartige Kalksteine. Diese Verunreinigungen lassen sich am besten entfernen oder gar vermeiden, wenn die Flächen regelmäßig, das heißt alle drei bis vier Wochen geschrubbt werden. Sehr gute Dienste leisten hier Roboter, die man wöchentlich laufen lassen sollte, damit  größere Verschmutzungen gar nicht erst entstehen. Sie sollten speziell für Badeteiche konzipiert sein, denn die Rollen der normalen Poolroboter eignen sich meist nicht auf den mit etwas Biofilm beschlagenen Oberflächen. Auch sollten die Filtersäcke fein genug sein.

Entfernen von Algen
Algen gehören zum biologischen System wie das Wasser. In gut gebauten und richtig gepflegten Badeteichen sind Algen meist kein Problem. Sie können aber immer wieder aufgrund von äußeren Umständen wie starken Niederschlägen, Temperaturschwankungen, ungeeignetem Nachfüllwasser, Rücklösungen von Nährstoffen und so weiter auftreten. Es gibt Möglichkeiten, diese chemisch oder biologisch zu eliminieren. Damit ist aber äußerste Vorsicht geboten. Die  toten Algen sollten dann zum Beispiel mit einem Kescher entnommen werden. So werden mit jedem Kilogramm abgetropfter Algen rund 0,5 Gramm Phosphate entfernt.

Absaugen des Schlammes
Schlammsauger sind für eine Teichreinigung meist unentbehrlich. Für die unterschiedlichen Ansprüche und Teichgrößen gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Geräten. Mit dem Absaugen des Schlammes im Schwimmbereich werden Nährstoffe aus dem System entfernt. Diese Arbeit sollte zweimal im Jahr ausgeführt werden: Nämlich im Frühling vor Inbetriebnahme und einmal im Herbst. Im Regenerationsbereich sollte der Schlamm allerdings nicht abgesaugt werden, da er hier die natürliche Basis der Pflanzen darstellt, die im Schlamm gedeihen. Zudem würde man die Pflanzen beschädigen. Bei der Absaugung ist darauf zu achten, dass sie effizient und rasch durchgeführt wird, so dass nicht zu viel Frischwasser nachgefüllt werden muss.

Rückschnitt der Pflanzen
Wasser- und auch Unterwasserpflanzen sind ein wichtiger Bestandteil des Systems Badeteich. Aber sie müssen gepflegt werden. Ginge es darum – und dieser Gedanke wäre eigentlich naheliegend – dem System möglichst viele Nährstoffe zu entziehen, müsste man die Wasserpflanzen dann zurückschneiden, wenn sie auf dem Höhepunkt ihrer physiologischen Aktivität sind, wenn noch keine Stoffe in die Speicherorgane abgeführt wurden. Das wäre Mitte bis Ende Juni. Und auch die Fruchtstände sollten entfernt werden, bevor sie abfallen. Aber wer möchte schon mitten in der Pracht die Pflanzen zurückschneiden? Daher werden die Pflanzen am einfachsten bei vereister Wasserfläche und immer oberhalb des Wasserspiegels zurückgeschnitten. Man sollte möglichst keine abgestorbene Pflanzenmasse in den Teich fallen lassen, um der Verlandung vorzubeugen.

Andererseits ist ein gutes Pflanzenwachstum sehr wichtig. Kümmernde Pflanzen müssen mit geeigneten phosphatfreien Düngern gedüngt werden. Gegebenenfalls sind sie in ein besseres Substrat umzupflanzen. Seerosen und andere Schwimmblattpflanzen sollten in abgeschlossene Kübel mit nährstoffreichem lehmigem Boden gepflanzt werden. Unterwasserpflanzen können mit der Zeit zu wuchern be-ginnen. Auch diese müssen zurückgeschnitten werden. Bei gut gebauten Teichen hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen. Wer nicht selbst die Zeit zur Pflege aufbringen kann, sollte sich Unterstützung holen. Viele Schwimmteichbauer bieten die wichtigsten Arbeiten wie die Herbst- und Frühjahrspflege als Dienstleistung an.

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